PMS

Einen unbeschwerten monatlichen Rythmus zu erleben, ist eine Sehnsucht vieler Frauen im gebärfähigen Alter. 3/4 der Frauen leiden unter mehr oder weniger starken prämenstruellen Symptomen, ein Großteil davon ist über 30 Jahre alt.

PMS ist ein weit gefasstes Feld. Während eine Frau mit Gewichtszunahme und Brustspannen zu tun hat, möchte die andere Frau sich am liebsten weinend vergraben oder dem Nächstbesten die Augen auskratzen. Es gibt auch Frauen, die starke Schmerzen haben oder depressive Phasen erleben müssen. Da ist es nur verständlich, diesen Zustand lindern oder gar zum Verschwinden bringen zu wollen.

Bei allen Bemühungen und Tipps sollte die Regulierung des Hormonhaushaltes die Basistherapie sein. Neben einer Östrogendominanz oder einem Progesteronmangel kann es auch im Serotoninspiegel Schwankungen geben, die PMS begünstigen.

Je nach Stärke, Symptomatik und Ausprägung der Beschwerden, kann man direkt mit hormonregulierenden Arzneien starten oder – in manchen Fällen sinnvoll – vorab einen Hormonstatus veranlassen.

Messen kann man Hormonwerte im Blut, im Speichel und im Urin (Serotonin). Je nach Ergebnis und Ausprägung Deiner Symptome wird nun die Basistherapie eingeleitet. In Frage kommen Pflanzenarzneien (Tropfen, Injektionen, Infusionen), homöopathisch potenzierte Hormone (als Gel oder Creme) oder bioidentische Hormone (verschreibungspflichtig durch Deine Gynäkologin).

Eine Regulierung passiert nicht von heute auf morgen, aber innerhalb von 3 Monatszyklen solltest Du eine Veränderung spüren können. Und damit die Hormonregulierung richtig gut greifen kann, gibt es hilfreiche Tipps, die Du in Deine Behandlung mit einbeziehen kannst:

Ernährung

Achte auf eine basenreiche Ernährung. Je mehr Dein Körper mit einer Säurelast zu tun hat, desto stärker kann ein prämenstruelles Syndrom ausgeprägt sein. Wenn Du mal eine unkomplizierte Basen-Kur machen möchtest (im Frühjahr oder Herbst ideal), empfehle ich Dir dieses Buch von Sabine Wacker „Basenfasten für Eilige“.

Auch eine Unverträglichkeit von Lebensmitteln kann sich verschärfend auf das Geschehen auswirken. Im Gegenzug kann eine individuelle Ernährungsumstellung den gesamten Organismus spürbar entlasten. Erfahre hier, was es damit auf sich hat.

Stress

Stress heizt das Geschehen ordentlich an. Es lohnt sich, „aufzuräumen“ und Bilanz zu ziehen. Was ist wirklich notwendig und was könntest Du (Hand auf’s Herz) auf- oder abgeben? Der Körper unterscheidet nicht, ob es sich um „positiven“ oder „negativen“ Stress handelt. Die Abläufe im Körper sind immer gleich.

Es ist klug die Dinge zu ändern, die in Deiner Macht liegen.

Kinderwunsch

Komisch, oder? Jetzt wünscht man sich ein Kind und auf einmal geht es nach ein paar Monaten los mit PMS. Eine ganz konkrete Antwort gibt es hierzu nicht. Mögliche Auslöser können hormonelle Umstellungen sein (durch Absetzen der Pille), emotionale Ambivalenzen („Jetzt oder jetzt doch noch nicht?“) sowie Ängste und Sorgen, die an den Kinderwunsch gekoppelt sind.

Mit der systemischen Einzelarbeit kannst Du, zusammen mit einer geschulten Therapeutin, Hürden oder Blockaden aufspüren und sanft lösen. Es gibt kein „großes Parkett“ mit anderen Teilnehmern, wie Du es vielleicht aus dem „Familienstellen“ kennst. Viele Frauen fühlen sich in dieser privaten Atmosphäre sehr viel wohler.

Mineralien

Ein Mineralienmangel kann ebenfalls Symptome machen – vorne an Magnesium und Calcium. Bevor Du nun in den Drogeriemarkt gehst und aus Verzweifelung A-Z kaufst, kannst Du gezielt einen Bluttest machen. Dieser kostet ca. 40 Euro und zeigt Dir ganz genau an, wie es um Deine Mineralien Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink, Kupfer und Selen steht.

Eine gezielte Aufsättigung stellt sicher, das kein anderes Mineral verdrängt wird und spart unnütze Geldausgaben.

Vitamine

Hier spielen die gesamte Gruppe der B-Vitamine und das Vitamin E eine große Rolle. Vitamin B6 ist zum Beispiel für die Bildung von Botenstoffen in den Nerven mit verantwortlich, fördert ein starkes Immunsystem und steuert Hormonaktivitäten. B-Vitamine wirken insgesamt stimmungsaufhellend und werden oft auch „Gute-Laune-Vitamine“ genannt.

Folsäure und B12 kennst Du sicherlich. Sie sind die Promis unter den B-Vitaminen. Einzeln wirken sie nicht so gut – die B-Vitamine brauchen sich gegenseitig.

Vitamin E schützt Zellmembrane vor aggressiven Sauerstoffverbindungen (freie Radikale), unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion und wirkt bei Frau und Mann fruchtbarkeitsfördernd.

Ätherische Ölmischung

Ätherische Öle haben eine Arzneifunktion. Ihre kleinsten Moleküle wandern über die Haut oder die Nasenschleimhaut in das Blut über und docken dort an Rezeptoren an. Das können wir uns bei Symptomen zunutze machen.

Mit wenigen Tropfen dieser Ölmischung kannst Du Deinen Unterbauch während der PMS Zeit wohltuend behandeln:

Gib 10 ml Jojobaöl als Basis in ein kleines Braunglas. Füge hinzu: 1-3 Tropfen Jasmin, 1-3 Tropfen Ylang Ylang, 3-6 Tropfen Neroli. Teste zunächst die milde Variante (eine zu hohe Dosierung kann Kopfschmerzen verursachen). Ist Dir die Mischung zu stark, kannst Du sie mit Jojobaöl verdünnen. Langsam schwenken und ein wenig ziehen lassen.

Tipp: Du kannst die Öle auch einzeln nutzen. Sie haben alle einen Bezug zum prämenstruellen Syndrom.

Petersilie & Safran & Koriander

Wenn Dir Petersilie gut schmeckt, solltest Du in den Tagen vor der Periode reichlich frische Petersilie verzehren. Sie wirkt sanft entwässernd und hilft Frauen, die zu Wassereinlagerungen neigen.

Safran ist ein feines und edles Gewürz – gerade recht für uns Frauen. Zudem scheint Safran die Serotoninkonzentration im Blut positiv zu beeinflussen (siehe oben).

Koriander hilft Frauen, laut Hildegard von Bingen, ihre Periode schmerzfrei zu erleben, schützt vor Migräne und mildert Launenhaftigkeit. Das kann sowohl an den hormonell wirksamen Substanzen wie auch an den gefäßregulierenden Eigenschaften liegen.

Tampons, Binden oder Tassen?

Generell rate ich in meiner Praxis zu Binden. Erfreulicherweise sind es keine dicken Schinken mehr, die sich unangenehm bei jedem Schritt bemerkbar machen. Seit vielen Jahren haben wir sehr diskrete und schützende Produkte, die den Wechsel vom Tampon zur Binde sehr angenehm machen.

Wenn Du zu Binden nutzt, kann Deine Schleimhaut sehr gut regenerieren, der Abfluss wird nicht behindert, es gibt keine mechanische Reibung und es findet keine Austrocknung der Schleimhäute statt. Krämpfe werden gemildert. Tampons sind zudem chemisch begast, und ihre Nutzung ist generell abzuwägen.

Viele Frauen sind zunehmend begeistert von der Menstruations-Tasse. Wer keine Berührungsängste hat, sollte sie in jedem Fall einmal ausprobieren.

Fazit

Die Behandlung des prämenstruellen Syndroms fußt auf mehreren Ebenen. Sind alle für Dich relevanten Ebenen erkannt, wirst Du nach und nach Linderung und Wohlbefinden erfahren. Du kannst Dich neu sortieren, besser auf Dich acht geben und im Einklang mit Deinem Rhythmus leben. Das wiederum bedeutet Kraft & Energie für Deinen Alltag.

lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

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