Ist Kuhmilch gesund?

Ist Kuhmilch gesund?

Ist KuhMilch eigentlich gesund?

Milch macht müde Mädchen munter…oder vielleicht doch nicht? Wer sich ein bißchen näher mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien befasst, der stößt unweigerlich auf das Thema Kuhmilch.

Wieso kann die Milch zum Problem werden, was hat es mit Laktoseintoleranz auf sich und ist Soja eine Alternative? Wenn Du Dir auch schon mal diese Fragen gestellt hast, dann ist dieser Artikel sicher hilfreich für Dich.

Seit jeher galt die Milch als ein äußerst wertvolles Lebensmittel, viel Calcium für die Knochen und der Garant fürs groß & stark werden (und welche Mama fühlt sich da nicht im Innersten gepackt?).

Früher war Milch nicht in der Masse zu bekommen, manchmal die einzige Eiweißquelle und konnte in Mangelzeiten mit ihren guten Inhaltsstoffen (z.B. Kalzium, Kalium, Vitamine, Phosphor) Ernährungslücken schließen.

Aus früheren Mangelzeiten und einem maßvollen Einsatz wurde Massenverarbeitung und ein extremer Konsum.

Ich möchte gar nicht auf die Hormone und Antibiotika in der Milch eingehen. Oder die massenhafte Verarbeitung in Lebensmitteln oder Arzneien, in denen wir überhaupt keine Milch vermuten. Was hat Milch in der Wurst verloren oder in Medikamenten? (Ich verrate es Dir: Sie ist ein billiges Bindemittel).

Das Unverträgliche liegt oftmals im Verborgenen. Es sind die Proteine – die Eiweiße, die für den Menschen schwerstverdaulich sind. Sowohl für unsere Kleinen als auch für uns Erwachsene. Denn Kuhmilch ist von der Natur aus für Kälbchen gedacht. Die menschliche Verdauung der Kuhmilcheiweiße ist nicht darauf eingestellt und kann bis zu 8 Stunden andauern – das ist sehr lang!

Die Proteine der Milch werden übrigens Casein genannt und sind eine Mischung aus verschiedenen Eiweißen.

Casein

Weder durch Kochen, Backen oder Braten lässt sich das Casein vollständig aufspalten. Es ist unkaputtbar. Der Körper wird sich immer damit auseinandersetzen und bei einer bereits begonnenen Sensibilisierung permanent Antikörper bilden müssen. Hier habe ich gut verständlich zu dem Ablauf bei Unverträglichkeiten geschrieben: „Wann kann ich wieder normal essen?“.

Laktose

Casein hat übrigens nichts mit Laktose zu tun. Die Laktose ist der Milchzucker und bei einer Intoleranz hat man einen Enzymmangel (Laktase) und kann den Milchzucker nicht (richtig) aufspalten. Bestimmt kannst Du nun nachvollziehen, warum eine laktosefreie Milch bei einer Eiweißunverträglichkeit keine Besserung der Beschwerden bringt.

Wie kann ich herausfinden, ob ich ein Problem mit Milch habe?

Du kannst ganz einfach über einen Bluttest klären, ob Milcheiweiß oder Milchbestandteile ein Problem für Dich sind. Eine Milchzuckerunverträglichkeit / Laktoseintoleranz wird über einen einfachen Atemgastest nachgewiesen. Beide Laborleistungen stehen auch in meiner Praxis für Dich zur Verfügung.

Tipps für Mamas

Frauen die ihr Baby nicht stillen können oder möchten empfehle ich in jedem Fall – auch vorbeugend – eine H.A.Nahrung. Hier konnte das Casein zwar nicht komplett aufgespalten werden, zumindest aber teilweise. Das macht es Deinem Baby etwas einfacher, die Milch zu verdauen und vermindert/verzögert das Risiko einer Unverträglichkeit.

Babies die schon Probleme haben oder wenn ein Elternteil Milch-Allergiker ist, können z.B. mit Spezialnahrung gefüttert werden. Hier konnte das Eiweiß noch weiter aufgespalten werden. Sprecht bitte mit Eurem Kinderarzt, ob das eine Option für Euch sein könnte.

Die Top 3 der häufigsten Fragen in meiner Praxis

Ist Soja eine Alternative für mich? Das Soja-Eiweiß ist dem Kuhmilcheiweiß sehr ähnlich und wird vermutlich nach kurzer Zeit die gleichen Symptome hervorrufen.

Kann ich stattdessen Ziegen-/Schafs- oder Stutenmilch nehmen? Diese Milcharten enthalten ebenfalls Casein und Laktose und sind bei einer Unverträglichkeit oder Allergie nicht geeignet.

Und was ist mit dem Calcium für die Knochen / fürs Wachstum? Kein Problem – es gibt genug gesunde Lebensmittel wie grünes Gemüse, Kräuter und calciumreiche Mineralwässer. Damit bist Du bestens versorgt und brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Einen Mangel (Laboruntersuchung Blut) kann man gut mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln auffangen.

Die leckere Lösung

Genieße je nach Verträglichkeit die Vielfalt der Pflanzenmilchsorten: Hafermilch, Reismilch, Hirsemilch, Mandelmilch, Dinkelmilch. Toll für Dein Müsli und zum Kochen & Backen. Basisrezepte findest Du zum Beispiel bei der KüchenGEMSe.

lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wann kann ich wieder normal essen?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wann kann ich wieder normal essen?

Wann kann ich wieder normal essen?

Diese Frage beschäftigt die meisten Menschen, die aufgrund ihrer Laborergebnisse zu Unverträglichkeiten eine Ernährungsumstellung befolgen müssen. Heute möchte ich Dir von den langjährigen Erfahrungen aus meiner Praxis schreiben und Dir aus einer kleinen Krise bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraushelfen.

Ich lese Blogs, Foren und Communities in denen sich Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten austauschen. Oft kursieren dort Annahmen, dass es nach ein paar Wochen Nahrungsmittelumstellung erledigt sei, und man wieder zu dem gewohnten Speiseplan zurückkehren kann.

Auch ernährungsbezogene Fachbereiche geben manchmal diese Empfehlung. Die regelmäßigen Rückmeldungen und Auswertungen in meiner Praxis sehen allerdings anders aus.

Das mag auf den ersten Blick unangenehm und unbequem sein und ich will Dich bestimmt nicht damit ärgern. Ich möchte Dir vielmehr gesundheitliche Rückschläge und jede Menge Frustration auf Deinem Weg ersparen.

Unsere Zellen haben ein Gedächtnis

Zum einen ist die Ausprägung der Unverträglichkeit wichtig (das Labor kennzeichnet das in seiner Auswertung) und zum anderen, wie stark Deine Darmschleimhaut geschädigt und/oder durchlässig ist. Das ist entscheidend für den Umgang mit Deinem Befund.

Spannend ist auch zu wissen, dass unser Körper Informationen für eine sehr lange Zeit abspeichern kann. Es gibt ein Zellgedächtnis und das funktioniert in der Regel hervorragend.

So läuft das auch mit zugeführten Lebensmitteln: Der Körper scannt die Einzelbestandteile jeden Happens und sortiert sie in „ok“ ein (keine Antikörperbildung) oder „nicht ok“ ein (Antikörperbildung). Das spürt man am Anfang einer Unverträglichkeit nicht. Erst mit zunehmender Sensibilisierung/ Antikörperkonzentration bemerkt man – zum Teil schwer zuordnenbare – Symptome.

Man kann sich ja mal vor Auge führen, wie oft man einen Bissen im Mund hat oder einen Schluck eines leckeren Getränks zu sich nimmt. Unser innerer Scanner und unser Zellgedächtnis sind immer „on duty“.

Schummeln gilt nicht

Gehen wir mal davon aus, Deine Unverträglichkeit ist laut Befund mittel bis stark ausgeprägt. Was passiert nun, wenn Du Deine Ernährung nach Empfehlung umstellst? Dein Körper erhält Entlastung und braucht keine weiteren Antikörper mehr zu bilden. Das Zellgedächtnis sagt: „Fein, kein Nachschub mehr. Merken tue ich es mir trotzdem – was man hat, das hat man“. Das funktioniert nach dem „Ganz oder gar nicht“ Prinzip – Schummeln hat beim Zellgedächtnis keine Chance.

Die Stolperfalle

Deine Ernährungsumstellung läuft prima, Du fühlst Dich besser, Deine Symptome sind bestenfalls verschwunden und alles läuft super.

In dieser Phase lauert eine Stolperfalle und folgender Gedanke ist nahe liegend: Wenn alles so prima ist, dann kann ich ja auch wieder den köstlichen Käse essen, die Torte von Tante Hilde oder die perfekte Pizza vom Lieblingsitaliener.

Was passiert nun? Der Scanner läuft wieder („Antikörper bilden!“) und das Zellgedächtnis meldet sich („Kenn ich doch!“). Vielleicht merkst du die Auswirkung sofort, vielleicht auch etwas später. Der Ablauf in deinem Körper ist jedoch nicht aufzuhalten. Früher oder später kehren die gleichen (manchmal auch veränderten!) Symptome wieder zurück. Der Kreislauf beginnt von neuem.

Fazit

Nahrungsmittelunverträglichkeiten begleiten uns unter Umständen für lange Zeit. Manchmal sind es viele Monate, manchmal Jahre, manchmal ein Leben lang. Ziel einer Behandlung ist es, eine größere Toleranz zu entwickeln.

Das bedeutet: Wenn du mal ein nicht gut verträgliches Lebensmittel erwischst, keine andere Chance hast oder einfach mal Deinen Gelüsten folgen möchtest, wirft es Dich nicht um Längen gesundheitlich zurück.

Wenn Du stabil bist, kannst Du vorsichtig ein Lebensmittel nach dem anderen ausprobieren. Wichtig ist, dass Du aus der Liste der gut verträglichen Nahrungsmittel abwechslungsreich aussuchst. Meistens ist diese Liste viel länger und „bunter“ als die Gruppe der unverträglichen Lebensmittel.

Und falls Du erste Tipps und Basisrezepte suchst, kannst Du gerne mal bei der KüchenGEMSe stöbern.

Viel Erfolg, Gesundheit und Genuss!

lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

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