Neurodermitis – Mittel & Wege Teil 1

Neurodermitis – Mittel & Wege Teil 1

Neurodermitis – Mittel & Wege Teil 1

„Da kann man nichts machen“ oder „Neurodermitis ist unheilbar“. Das hat meine Mama sich anhören müssen, als sie mich im zarten Kindesalter von Arzt zu Arzt brachte, um mir endlich Linderung oder gar Heilung zu ermöglichen.

Es ist sehr schwer, sein Kind leiden zu sehen. Wie es sich Nacht für Nacht blutig kratzt, vielleicht im Kindergarten oder in der Schule gehänselt wird und sich ganz offensichtlich überhaupt nicht wohl fühlt. Man sucht verzweifelt nach einem Auslöser, sucht eventuell sogar die Schuld bei sich selber („Habe ich was übersehen?“, „Was habe ich bloß falsch gemacht?“) und fühlt sich ebenfalls immer schlechter.

Auch als Erwachsener kann es eine Qual sein: die Haut schwer in Aufruhr, jedes Kleidungsstück ist unangenehm besonders bei extremen Temperaturen, die Blicke der Kollegen im Büro sprechen Bände und das Jucken und Schuppen im Kundenverkehr kann als sehr belastend empfunden werden. Das wiederum steigert das Unwohlsein und das Gefühl „aus der Haut raus zu wollen“. Von unerwünschte Kommentaren und Ratschlägen ganz zu schweigen.

Gibt es dann mal Zeiten in denen die Haut besser ist, hofft man auf Genesung. Wie schön wäre es, wenn das der letzte Schub gewesen wäre. Sofort atmet die Seele hörbar auf. Der Leidensdruck ist groß.

Ich finde es mehr als verständlich, alle Register zu ziehen und nicht locker zu lassen, bis man endlich etwas gefunden hat, was einen aufatmen lässt. Genau so habe ich es auch gemacht.

Neurodermitis – Mittel & Wege zeigt Dir auf, worum es geht und was Du tun kannst. Aufgrund der Fülle an Informationen habe ich für Dich eine Serie aus 3 Teilen erstellt.

Im Teil 1 befasse ich mich mit den Grundlagen, denn Neurodermitis zu verstehen ist der erste Schritt Richtung Linderung und Besserung. Ob Du selber betroffen bist oder Dein Kind: ich möchte Dir Hilfe an die Hand geben, um ein gutes Stück Richtung Beschwerdefreiheit gehen zu können.

Ein Schritt zurück

Früher dachte man, das Nervensystem sei entzündet und man gab dem Erscheinungsbild den Namen „Neurodermitis“. Diese These wurde widerlegt, der Begriff Neurodermitis hielt (und hält) sich weiterhin. Richtig wären Begriffe wie endogenes Ekzem (innere Ursachen) oder atopisches Ekzem (Neigung zu überempfindlicher Reaktion) Die Neigung zu überempfindlichen Reaktionen trifft es sehr gut und ich kann Dir jetzt schon mal sagen: genau damit werden wir arbeiten.

In unserer Entstehung spielen 3 Keimblätter eine große Rolle. Das sind Zellschichten der Embryonalentwicklung aus denen sich alle Strukturen des menschlichen Körpers ableiten. Eines der 3 Keimblätter heißt „Ektoderm“: Aus diesem Keimblatt entstehen unter anderem unsere Haut, Sinnesorgane und unser Nervensystem. Es ist also kein Zufall, das alles eng miteinander verknüpt ist und – ahnst Du es bereits? – wir genau damit arbeiten werden.

Worin sich alle einig sind: Neurodermitis ist eine chronische, nicht ansteckende Erkrankung die schubweise auftreten kann und einen komplexen Hintergrund hat. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, die Forschung bleibt bis heute bei „möglichen Ursachen“. Diskutiert werden Störungen im Hautimmunsystem, Störungen bei Körpervorgängen die über das unwillkürliche Nervensystem gesteuert werden, Quecksilberbelastung (auch in der Schwangerschaft übertragen), erblicher Einfluss, psychischer Stress/Belastung oder eine Erbgutveränderung am Chromosom 11.

Wir wissen es also nicht genau. Doch statt verzweifelt weiter zu suchen widme ich mich lieber den Dingen, die man heute positiv beeinflussen kann. Auch Du kannst etwas für Dich (oder Dein Kind) tun und es ist möglich, ein (fast) beschwerdefreies Leben zu führen.

Für den heutigen Tag brauchen wir zwei Dinge: Gute Freunde & Balance

Gute Freunde

Wenn die Haut unser empfindlichstes und momentan schwächstes Organ ist liegt es nahe, hier direkt ansetzen zu wollen. Wir tun alles mögliche und unmögliche, um die Haut gesund zu bekommen. Besondere Salben, Cremes, Reisen ans Tote Meer, Besprechungen und Nahrungsergänzungsmittel werden probiert. Das kann auch wohltuend sein, wird aber in der längerfristigen Betrachtung nicht ausreichen um beschwerdefrei zu leben.

Wie wäre es, wenn wir den Blick ändern und unsere Aufmerksamkeit auf die anderen Organe richten, die ebenfalls – wie die Haut – zu den Ausscheidungsorganen zählen. Vielleicht könnten sie die Haut bei ihrer Arbeit entlasten und für eine überschaubare Zeit etwas intensiver arbeiten? Wie bei einer guten Freundschaft oder Beziehung greift man sich unter die Arme, übernimmt Aufgaben die man gut erledigen kann und schenkt Unterstützung bei den Dingen, die gerade etwas schwerer fallen.

Aufgabenverteilung

Statt der Haut alles abzuverlangen, bitten wir ihre besten Freunde um Unterstützung: den Darm, die Nieren und die Atmungsorgane. In dieser Konstellation wird die Haut entlastet, denn alle helfen bei der Ausscheidung belastender Stoffwechselendprodukte mit. Der Darm wird mit guten Bakterien gefüttert und eine eventuelle Durchlässigkeit repariert, die Nieren werden zum effektiven Abtransport und zur Ausscheidung angeregt, gesunde Bronchien und Lungen leisten ebenfalls permanent wichtige Ausscheidungsarbeit über das Ein- und Ausatmen.

Die Leber bitte wir zusätzlich um Mithilfe. Sie ist ein zentrales Stoffwechselorgan und dient als Filter zwischen dem Darm und dem Körperkreislauf.

Balance

Erinnerst Du Dich an die 3 Keimblätter und die unmittelbare Verbindung von Haut, Sinnesorganen und Nervensystem? Wenn wir an diesen Verbindungen ansetzen haben wir eine gute Möglichkeit, die Neigung zu überempfindlichen Reaktion positiv zu beeinflussen. Doch wie kann das gehen?

Wir schenken uns Ruhe und Balance. Dabei geht es nicht um „Ommmm…“ oder realitätsfremde Ratschläge. Es geht um das gesunde Minimieren von Störfaktoren. Was hilft: Ein geregelter Tagesablauf mit ausreichend Schlaf, eine reizfreie Hautpflege, Baumwoll- oder Seiden-Kleidung, ein individueller Ernährungsplan, geeignete Wasch- und Putzmittel, im Schub Verzicht auf Genußgifte wie Alkohol und Nikotin und ein rythmischer (aber nicht langweiliger) Lebensstil.

Was aber, wenn es GERADE JETZT richtig schlimm mit der „Neuro“ ist?

Keine Angst vor Cortison

In Momenten starker Schübe bin ich eine Befürworterin von Cortison-Medikamenten (z.B. Prednisolon). Sie sind eine echte Erleichterung und ein Segen, wenn nichts anderes mehr geht. Das schnelle Abheilen der Haut lässt aufatmen, endlich wieder durchschlafen und tut der Psyche gut. Und das ist elementar auf unserem Weg: Pausen, Aufatmen, Durchschnaufen.

Wichtiger Tipp: bitte keine fertigen Cortison-Cremes benutzen. Sie enthalten mehr Schadstoffe und mögliche Allergene, als das sie Dir nützen. Bitte Deinen Arzt um eine ganz einfache Anmischung in der Apotheke (zum Beispiel Deine gut verträgliche Basiscreme plus Prednisolon als Wirkstoff). Du kannst die Creme für ein paar Tage nutzen, dann langsam ausschleichen und peu-à-peu durch Deine Basiscreme ersetzen. Bewahre das Töpfchen im Kühlschrank auf, so kannst Du bei Bedarf darauf zurück greifen.

Wenn Dein Arzt dafür ein Privatrezept ausstellen muss, danke ihm herzlich für die Kooperation. Das eventuell selbst zu zahlende Geld ist schnell vergessen zu dem Nutzen, den Dir die angerührte Salbe/Creme in Zeiten größten Unwohlseins bringt.

Der 2. Teil von Neurodermitis – Mittel & Wege ist Babies und Kleinkindern gewidmet. Für einen guten Start ins Leben und mehr Wohlbefinden.

Im 3. Teil von Neurodermitis – Mittel & Wege zeige ich Dir, wie man die „guten Freunde“ motiviert, schreibe über Hautpflege, Ernährung, Mineralstoffe/Spurenelemente, Lebensführung und naturheilkundliche Behandlungsmöglichkeiten.

lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

Ist Kuhmilch gesund?

Ist Kuhmilch gesund?

Ist KuhMilch eigentlich gesund?

Milch macht müde Mädchen munter…oder vielleicht doch nicht? Wer sich ein bißchen näher mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien befasst, der stößt unweigerlich auf das Thema Kuhmilch.

Wieso kann die Milch zum Problem werden, was hat es mit Laktoseintoleranz auf sich und ist Soja eine Alternative? Wenn Du Dir auch schon mal diese Fragen gestellt hast, dann ist dieser Artikel sicher hilfreich für Dich.

Seit jeher galt die Milch als ein äußerst wertvolles Lebensmittel, viel Calcium für die Knochen und der Garant fürs groß & stark werden (und welche Mama fühlt sich da nicht im Innersten gepackt?).

Früher war Milch nicht in der Masse zu bekommen, manchmal die einzige Eiweißquelle und konnte in Mangelzeiten mit ihren guten Inhaltsstoffen (z.B. Kalzium, Kalium, Vitamine, Phosphor) Ernährungslücken schließen.

Aus früheren Mangelzeiten und einem maßvollen Einsatz wurde Massenverarbeitung und ein extremer Konsum.

Ich möchte gar nicht auf die Hormone und Antibiotika in der Milch eingehen. Oder die massenhafte Verarbeitung in Lebensmitteln oder Arzneien, in denen wir überhaupt keine Milch vermuten. Was hat Milch in der Wurst verloren oder in Medikamenten? (Ich verrate es Dir: Sie ist ein billiges Bindemittel).

Das Unverträgliche liegt oftmals im Verborgenen. Es sind die Proteine – die Eiweiße, die für den Menschen schwerstverdaulich sind. Sowohl für unsere Kleinen als auch für uns Erwachsene. Denn Kuhmilch ist von der Natur aus für Kälbchen gedacht. Die menschliche Verdauung der Kuhmilcheiweiße ist nicht darauf eingestellt und kann bis zu 8 Stunden andauern – das ist sehr lang!

Die Proteine der Milch werden übrigens Casein genannt und sind eine Mischung aus verschiedenen Eiweißen.

Casein

Weder durch Kochen, Backen oder Braten lässt sich das Casein vollständig aufspalten. Es ist unkaputtbar. Der Körper wird sich immer damit auseinandersetzen und bei einer bereits begonnenen Sensibilisierung permanent Antikörper bilden müssen. Hier habe ich gut verständlich zu dem Ablauf bei Unverträglichkeiten geschrieben: „Wann kann ich wieder normal essen?“.

Laktose

Casein hat übrigens nichts mit Laktose zu tun. Die Laktose ist der Milchzucker und bei einer Intoleranz hat man einen Enzymmangel (Laktase) und kann den Milchzucker nicht (richtig) aufspalten. Bestimmt kannst Du nun nachvollziehen, warum eine laktosefreie Milch bei einer Eiweißunverträglichkeit keine Besserung der Beschwerden bringt.

Wie kann ich herausfinden, ob ich ein Problem mit Milch habe?

Du kannst ganz einfach über einen Bluttest klären, ob Milcheiweiß oder Milchbestandteile ein Problem für Dich sind. Eine Milchzuckerunverträglichkeit / Laktoseintoleranz wird über einen einfachen Atemgastest nachgewiesen. Beide Laborleistungen stehen auch in meiner Praxis für Dich zur Verfügung.

Tipps für Mamas

Frauen die ihr Baby nicht stillen können oder möchten empfehle ich in jedem Fall – auch vorbeugend – eine H.A.Nahrung. Hier konnte das Casein zwar nicht komplett aufgespalten werden, zumindest aber teilweise. Das macht es Deinem Baby etwas einfacher, die Milch zu verdauen und vermindert/verzögert das Risiko einer Unverträglichkeit.

Babies die schon Probleme haben oder wenn ein Elternteil Milch-Allergiker ist, können z.B. mit Spezialnahrung gefüttert werden. Hier konnte das Eiweiß noch weiter aufgespalten werden. Sprecht bitte mit Eurem Kinderarzt, ob das eine Option für Euch sein könnte.

Die Top 3 der häufigsten Fragen in meiner Praxis

Ist Soja eine Alternative für mich? Das Soja-Eiweiß ist dem Kuhmilcheiweiß sehr ähnlich und wird vermutlich nach kurzer Zeit die gleichen Symptome hervorrufen.

Kann ich stattdessen Ziegen-/Schafs- oder Stutenmilch nehmen? Diese Milcharten enthalten ebenfalls Casein und Laktose und sind bei einer Unverträglichkeit oder Allergie nicht geeignet.

Und was ist mit dem Calcium für die Knochen / fürs Wachstum? Kein Problem – es gibt genug gesunde Lebensmittel wie grünes Gemüse, Kräuter und calciumreiche Mineralwässer. Damit bist Du bestens versorgt und brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Einen Mangel (Laboruntersuchung Blut) kann man gut mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln auffangen.

Die leckere Lösung

Genieße je nach Verträglichkeit die Vielfalt der Pflanzenmilchsorten: Hafermilch, Reismilch, Hirsemilch, Mandelmilch, Dinkelmilch. Toll für Dein Müsli und zum Kochen & Backen. Basisrezepte findest Du zum Beispiel bei der KüchenGEMSe.

lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

Als Mutter streikte!

Als Mutter streikte!

Als Mutter streikte – So ändert sich wirklich was

Kennst Du noch den Autor Eric Malpass? Er schrieb „Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung“ mit dem 6 jährigen Gaylord und seinen turbulenten Familiengeschichten. Als Kind mochte ich das sehr und entsprechend freute ich mich auf die Fortsetzung „Als Mutter streikte“ (obwohl ich mir damals nicht vorstellen konnte, warum eine Mama überhaupt streiken könnte?!).

Eine Generation später sieht die Welt ein wenig anders aus und sie ist manchmal morgens um 7 schon nicht mehr in Ordnung. Bei uns war es eine zeitlang das Thema Essen, welches immer wieder Anlass zu Frust und Ärger gab. Da macht man sich als Mutter Gedanken was gesund, verträglich und schmackhaft ist und in Nullkommanichts wird das Essen mittags mit einem kurzen Blick abgestraft und behauptet: „Ich habe heute keinen Hunger“.

Sowas kann stressen – und richtig frustrieren. Da schleicht sich schon mal der Gedanke ein:

Was wäre, wenn ich das (Küchen)Handtuch werfe und einfach mal streike?!

Natürlich immer mit doppeltem Boden aber gerade so, dass der leere Kühlschrank und die leeren Teller deutlich spürbar werden. Was würde sich ändern und vor allen Dingen: Wie würde sich das wohl anfühlen?

Mir ist vor 3 Jahren der Kragen geplatzt. Am vermeintlich friedlichsten Tag der Woche hatte ich mir wieder mal besonders Mühe gegeben um lecker und hochwertig zu kochen. Du kannst Dir vorstellen, was erneut passierte. Richtig: Lange Gesichter, überflüssige Kommentare, lustloses Gestocher im Essen.

Da habe ich mitten im Sonntagsmenü die Schürze abgebunden, alles stehen und liegen lassen und mit aller Seelenruhe (kennst Du sie, die Seelenruhe, die aus dem tiefsten Inneren kommt und fest entschlossen ist?) verkündet: „Schluß. Aus. Feierabend!“

Ganz alleine bin ich ins Restaurant gegangen, habe die Ruhe, den Service und die gute Suppe genossen und kam mir ein bißchen wie eine Alltagsheldin vor als ich beschloß:

Ich streike!

Von dem Tag an habe ich bewußt eine Woche lang Kartoffeln gekocht. Pur. Ohne Soße, ohne Schnickschnack, ohne ALLES (Kartoffeln sind hervorragende Nahrungsmittel, basisch, gesund und sättigend…aber das habe ich natürlich nicht verraten)!

Nach ein paar Tagen rief mich eine Mutter aus der Schule an: „Sag mal Ilka, stimmt es dass Du streikst? Dass Du jeden Tag trockene Kartoffeln auf den Tisch bringst?“ Meine Tochter muss sich in der Schule bei Ihren Freundinnen beschwert haben – und die haben es dann schreckensfasziniert ihren Müttern erzählt. Ich war auf wüste Kritik gefasst aber nach meinem Bejahen kam nur die Antwort:

„Cool! Das mache ich auch mal.“ 🙂

Nach fast einer Woche wurde ich von meinen Liebsten auf Knien angefleht, meinen Streik aufzugeben. Meine Kinder sehnten sich sehr nach einer frisch gekochten Mama-Mahlzeit, die abwechslungsreich, umsorgend und mit Liebe zubereitet wird.

Das kam richtig von Herzen, so dass ich meinen Streik gerne wieder beendet habe. Es hat sich seit dem wirklich eine Menge zum Positiven verändert und wenn ich an die Tage zurückdenke, bin ich schon ein wenig stolz auf meine kleine private Heldinnentat. Sie hat sich gelohnt und es war nicht mal schwer!

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Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wann kann ich wieder normal essen?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Wann kann ich wieder normal essen?

Wann kann ich wieder normal essen?

Diese Frage beschäftigt die meisten Menschen, die aufgrund ihrer Laborergebnisse zu Unverträglichkeiten eine Ernährungsumstellung befolgen müssen. Heute möchte ich Dir von den langjährigen Erfahrungen aus meiner Praxis schreiben und Dir aus einer kleinen Krise bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraushelfen.

Ich lese Blogs, Foren und Communities in denen sich Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten austauschen. Oft kursieren dort Annahmen, dass es nach ein paar Wochen Nahrungsmittelumstellung erledigt sei, und man wieder zu dem gewohnten Speiseplan zurückkehren kann.

Auch ernährungsbezogene Fachbereiche geben manchmal diese Empfehlung. Die regelmäßigen Rückmeldungen und Auswertungen in meiner Praxis sehen allerdings anders aus.

Das mag auf den ersten Blick unangenehm und unbequem sein und ich will Dich bestimmt nicht damit ärgern. Ich möchte Dir vielmehr gesundheitliche Rückschläge und jede Menge Frustration auf Deinem Weg ersparen.

Unsere Zellen haben ein Gedächtnis

Zum einen ist die Ausprägung der Unverträglichkeit wichtig (das Labor kennzeichnet das in seiner Auswertung) und zum anderen, wie stark Deine Darmschleimhaut geschädigt und/oder durchlässig ist. Das ist entscheidend für den Umgang mit Deinem Befund.

Spannend ist auch zu wissen, dass unser Körper Informationen für eine sehr lange Zeit abspeichern kann. Es gibt ein Zellgedächtnis und das funktioniert in der Regel hervorragend.

So läuft das auch mit zugeführten Lebensmitteln: Der Körper scannt die Einzelbestandteile jeden Happens und sortiert sie in „ok“ ein (keine Antikörperbildung) oder „nicht ok“ ein (Antikörperbildung). Das spürt man am Anfang einer Unverträglichkeit nicht. Erst mit zunehmender Sensibilisierung/ Antikörperkonzentration bemerkt man – zum Teil schwer zuordnenbare – Symptome.

Man kann sich ja mal vor Auge führen, wie oft man einen Bissen im Mund hat oder einen Schluck eines leckeren Getränks zu sich nimmt. Unser innerer Scanner und unser Zellgedächtnis sind immer „on duty“.

Schummeln gilt nicht

Gehen wir mal davon aus, Deine Unverträglichkeit ist laut Befund mittel bis stark ausgeprägt. Was passiert nun, wenn Du Deine Ernährung nach Empfehlung umstellst? Dein Körper erhält Entlastung und braucht keine weiteren Antikörper mehr zu bilden. Das Zellgedächtnis sagt: „Fein, kein Nachschub mehr. Merken tue ich es mir trotzdem – was man hat, das hat man“. Das funktioniert nach dem „Ganz oder gar nicht“ Prinzip – Schummeln hat beim Zellgedächtnis keine Chance.

Die Stolperfalle

Deine Ernährungsumstellung läuft prima, Du fühlst Dich besser, Deine Symptome sind bestenfalls verschwunden und alles läuft super.

In dieser Phase lauert eine Stolperfalle und folgender Gedanke ist nahe liegend: Wenn alles so prima ist, dann kann ich ja auch wieder den köstlichen Käse essen, die Torte von Tante Hilde oder die perfekte Pizza vom Lieblingsitaliener.

Was passiert nun? Der Scanner läuft wieder („Antikörper bilden!“) und das Zellgedächtnis meldet sich („Kenn ich doch!“). Vielleicht merkst du die Auswirkung sofort, vielleicht auch etwas später. Der Ablauf in deinem Körper ist jedoch nicht aufzuhalten. Früher oder später kehren die gleichen (manchmal auch veränderten!) Symptome wieder zurück. Der Kreislauf beginnt von neuem.

Fazit

Nahrungsmittelunverträglichkeiten begleiten uns unter Umständen für lange Zeit. Manchmal sind es viele Monate, manchmal Jahre, manchmal ein Leben lang. Ziel einer Behandlung ist es, eine größere Toleranz zu entwickeln.

Das bedeutet: Wenn du mal ein nicht gut verträgliches Lebensmittel erwischst, keine andere Chance hast oder einfach mal Deinen Gelüsten folgen möchtest, wirft es Dich nicht um Längen gesundheitlich zurück.

Wenn Du stabil bist, kannst Du vorsichtig ein Lebensmittel nach dem anderen ausprobieren. Wichtig ist, dass Du aus der Liste der gut verträglichen Nahrungsmittel abwechslungsreich aussuchst. Meistens ist diese Liste viel länger und „bunter“ als die Gruppe der unverträglichen Lebensmittel.

Und falls Du erste Tipps und Basisrezepte suchst, kannst Du gerne mal bei der KüchenGEMSe stöbern.

Viel Erfolg, Gesundheit und Genuss!

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Selbstfürsorge ist eine gute Sache

Selbstfürsorge ist eine gute Sache

Selbstführsorge

Bevor es mit meinem Blogartikel losgeht möchte ich Dich bitten, Dir gedanklich die 5 wichtigsten Menschen in Deinem Leben ins Gedächtnis zu rufen.

Ich komme später noch einmal auf Deine Auswahl zurück.

Ich denke momentan oft über das Thema Selbstfürsorge nach, denn es begegnet mir immer wieder in meinem Leben als Frau, Mutter, Selbständige und natürlich auch beruflich in meiner Praxis.

Frauen wirtschaften sich manchmal bis an den Rand ihrer Kräfte. Sie kümmern sich liebevoll um ihre Familie, bringen bemerkenswerte Leistungen im Job, kümmern sich selbstverständlich um den Haushalt, die privaten Schreibtischthemen und haben oft auch noch ein Amt im Verein/Sport/Schule/Ehrenamt inne.

Fürsorge und Verantwortung für andere zu übernehmen ist meistens eine Selbstverständlichkeit.

Wie sieht es mit Deinen eigenen Reserven aus?

Wie voll oder leer ist Dein Akku? Wann hast Du das letzte Mal bewusst für Dich selbst gesorgt? Damit meine ich nicht das Versorgen im Vorbeigehen, den Lieblings-Kaffee im Gehen oder das Bio-Sandwich auf die Hand. Auch das 4-stündige Rund-um-Sorglos-Paket in der Wellness-Oase ist nicht gemeint.

Selbstfürsorge ist mehr. Denn sie geht an die Essenz: Deinen körperlichen und Deinen mentalen Gesundheitszustand.

Selbstfürsorge ist kein Egoismus – sie ist eine Aufgabe fürs Leben

Wir können nicht immer in der Balance sein. Wir können aber lernen, auf uns zu achten und für uns zu sorgen.

Selbstfürsorge bildet die Basis für alles im Leben, was uns wichtig ist und was wir lieben. Haben wir körperlich und mental gut für uns gesorgt, können wir uns auch gut um Andere kümmern.

Wie kann Selbstfürsorge für uns Frauen aussehen?

  • Räume Dir bewusst eine Pause am Tag ein, in der Du nicht gestört wirst und Du mit Dir allein sein kannst.
  • Ziehe innerlich Bilanz: ist alles im grünen Bereich? Was tut mir gerade gut? Was brauche ich?
  • Lerne laut und deutlich NEIN zu sagen. Wenn Dir das Wort und die Umsetzung sehr schwer fällt, melde Dich. Wir gehen der Ursache auf den Grund und bauen dich auf.
  • Erkundige Dich nach einer Auszeit, zum Beispiel in Form einer Kur (Hilfe gibt es zum Beispiel beim Müttergenesungswerk). Was Du vielleicht noch nicht wusstest: Du hast Mitspracherecht bei der Auswahl der Einrichtung, kannst Dein Wunschhaus vorab kontaktieren und bekommst von der Patientenbetreuung konkrete Angaben, was an Unterlagen benötigt wird. Dann erst kontaktierst Du deine Krankenkasse.
  • Nutze die Tageszeit, in der Du Dich am wohlsten fühlst für die wichtigen „to dos“. So bleibt genug Kraft übrig für die anderen Stunden Deines langen Tages.
  • Nimm das Essen zu Dir, was Du gut verträgst. Es bringt Dir Energie, statt sie zu rauben. Wenn Du Unterstützung brauchst: wir checken dich mit den passenden Laboruntersuchungen durch.
  • Enttarne Selbstsabotage: „Das ändert ja doch nichts!“ oder „Ich kann nicht einfach weg!“ Diese Programme können unterschwellig laufen und uns daran hindern, auf uns selbst zu achten. Es lohnt sich, diese Programme zu erkennen und zu lösen. Es gibt hierzu viele gute Methoden, eine davon ist die systemische Einzelarbeit, die wir seit vielen Jahren erfolgreich in der Praxis anbieten.
  • Hol Dir Hilfe, wenn Du alleine nicht weiter weißt: investiere in Deine körperliche und mentale Gesundheit. Diese zeitlichen und finanziellen Aspekte fordern uns auf, zu sortieren. Was ist wirklich wichtig im Moment?

Es ist gar nicht so schwer wie Du denkst und das Gute:

Du kannst jeden Tag damit beginnen. Schritt für Schritt.

Zu gerne wüsste ich nun, wer diese 5 wichtigsten Menschen in Deinem Leben sind: Ich hoffe, DU bist auf Deiner gedanklichen Liste mit dabei.

Herzlichst, Ilka
Wie sorgst Du für Dich? Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

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Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin und Autorin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.

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