von Ilka Sterebogen | Jun 21, 2019 | Aktuelles, Allergien NMU
Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Das sind doch die mit der Extrawurst
Tamara ist frustriert, denn so wollte sie nie wahrgenommen werden: Als eine, die kompliziert ist und immer eine Extrawurst braucht.
Seit bei ihr durch umfassende Blut- und Stuhluntersuchungen Nahrungsmittelunverträglichkeiten festgestellt wurden, hat sich ihr Leben in vielerlei Hinsicht verändert.
Im ersten Schritt war sie unheimlich froh, endlich einen Grund für ihre Beschwerden gefunden zu haben.
Noch vor vier Wochen litt sie unter starker Migräne und heftigen Verdauungsbeschwerden.
Sie konnte die Signale ihres Körpers nicht länger ignorieren, und stellte ihre Ernährung entsprechend ihrer Laborergebnisse um.
In den ersten zwei Wochen der Umstellung war alles sehr anstrengend. Sie musste ihre gesamten Vorräte durchschauen, neue Wege im Supermarkt einschlagen und ihre Kochgewohnheiten anpassen.
Doch irgendwann war der Knoten geplatzt und plötzlich ging alles ganz leicht. Zuhause essen war überhaupt kein Problem mehr. Sie hatte sogar neue Lieblingsrezepte für sich entdeckt.
Tamara ging es zunehmend besser und das gab ihr die Motivation, langfristig durchzuhalten. Auf einmal ergab alles einen Sinn!
Doch scheinbar nur für sie. Wäre da nicht die Sache mit der unsichtbaren Extrawurst.
Mit Unverträglichkeiten leben
Die Ernährungsumstellung an sich stellt selten eine große Herausforderung dar. Wie leben erfreulicherweise in einer Zeit, in der wir leicht und schnell an gute Alternativen kommen.
Sei es durch ein schlüssiges Sortiment im Supermarkt, ein gut sortiertes Reformhaus oder den spezialisierten Internethandel.
Die wahre Hürde versteckt sich vor unserer Haustür:
In der Kantine, in der Kita, bei Freunden, im Restaurant, auf Reisen oder bei einem geselligen Essen.
Diese Situationen kommen sehr häufig und vor und es wird einem erst dann richtig bewusst, was die Ernährungsumstellung alles mit sich bringt.
Essen außer Haus kann zu einer echten Herausforderung werden. Sowohl mit den Speisen an sich, als auch mit den Reaktionen aus dem Umfeld.
Das sind die mit der Extrawurst
Menschen mit NMU kommen oft nicht darum herum, ihre Lebensmittel oder Speisen mitzunehmen:
An den Arbeitsplatz, in die Kita, in den Urlaub, ins Restaurant, zum verlängerten Wochenende, ja sogar auf die gesellige Feier.
Was wären die Alternativen?
- Sie essen gar nichts, werden fragend angeschaut und müssen sich erklären.
- Sie fragen explizit nach allen Zutaten, werden fragend angeschaut und müssen sich erklären.
- Sie packen ihre mitgebrachte Lunchbox aus, werden fragend angeschaut und müssen sich erklären.
Was sind die Reaktionen?
- Stell Dich doch nicht so an.
- Meine Güte, wie kompliziert.
- So ein neumodischer Quatsch – früher gab es so etwas nicht.
- Ach, das eine Mal kann man doch wohl eine Ausnahme machen.
- Immer diese Extrawürste.
Vielen Menschen ist die Extrawurst sehr unangenehm. Sie wünschen sich nichts sehnlicher als einfach mitzuessen oder mitzufeiern. Ganz ohne Diskussion, lange Erklärungen oder fragende Blicke.
Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind keine „Sonderlinge“. Es sind Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen diese Aufgabe im Leben gestellt bekommen und akzeptiert haben.
Was haben Menschen mit Unverträglichkeiten für Probleme?
„Unverträglichkeiten“ klingen harmlos. So ein bißchen wie ein Spleen oder eine persönliche Marotte. Doch bringen wir es auf den Punkt: Es ist alles andere als lustig.
Unverträglichkeiten können unter anderem:
- starke Bauchschmerzen verursachen
- heftige Migräneanfälle auslösen
- Ekzeme verursachen, die permanent jucken
- Durchfälle triggern die einen dazu zwingen, zuhause zu bleiben
- depressive Verstimmungen auslösen
- unerträgliche Gereiztheit fördern
- Autoimmunkrankheiten verstärken
- schlaflose Nächte bereiten
- lähmend müde machen
Wer sich an seine Ernährungsbesonderheiten hält, macht das nicht zum Spaß. Man möchte eigentlich auch nicht als kompliziert gelten und erst recht keine Extrawurst haben.
Doch auch die Mitmenschen kann man verstehen: Unter „Ich vertrage keine Milch“ kann sich niemand wirklich etwas vorstellen. Das ist nicht greifbar.
Vielleicht wäre diese Antwort hilfreich, das Ausmaß zu beschreiben:
„Esse ich Milch oder Milchprodukte, bekomme ich kurze Zeit später Bauchkrämpfe und flüssige Durchfälle. Diese können so plötzlich kommen, das ich es kaum auf die Toilette schaffe. Ich habe meine Ernährung jetzt umgestellt und seit dem geht es mir gut.“
Was kann beim Zusammensein helfen?
Wirklich hilfreich wäre, wenn man wenig Worte verlieren muss und einfach beisammen ist.
Wenn der Tisch – und der Gastgeber – Alternativen zulässt, die nicht groß kommentiert werden. Wenn jeder das essen kann, was er magt und gut verträgt.
Toll sind auch Restaurants oder Cafés, die sich auf Intoleranzen eingestellt haben. Sie fragen nach Unverträglichkeiten und reagieren kreativ mit Alternativen auf dem Speiseplan.
Und es bereitet wirklich keine Probleme, glutenfreie Pasta statt regulärer Nudeln ins sprudelnde Wasser zu werfen. Wir sind auf einem guten Weg und es darf gerne gut weitergehen.
Auf viele nette Feiern, unbeschwerte Zusammentreffen und gemütliche Abende!
Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.
von Ilka Sterebogen | Jul 26, 2017 | Aktuelles, Allergien NMU
Glutenfrei reisen: Cote d’Azur Suedfrankreich
Wer glutenfrei unterwegs ist, weiß: Jede glutenfreie Reise ist eine kleine Herausforderung.
Schon bei der Planung wird das Maximum an Informationen aus dem Netz herausgefischt, wie es am Urlaubsort hinsichtlich der Ernährungsbesonderheit aussieht.
Man möchte unbedingt die Beschwerden vermeiden, die einem die schönsten Wochen im Jahr vermiesen können.
Auch ich recherchiere, denn bei meiner ersten Reise nach Südfrankreich waren Ernährungsbesonderheiten noch kein Thema für mich.
Interessant sind insbesondere Supermärkte und deren glutenfreie Angebote. Wir versorgen uns gerne selber und kehren unterwegs nach Lust und Laune in einem Café oder Restaurant ein.
Detaillierte Infos zu Produkten und Angeboten der Supermärkte oder Restaurants habe ich leider nicht gefunden. Somit mussten meine Reisevorbereitungen entsprechend geändert werden.
Reisevorbereitungen
Für alle Fälle habe ich mein glutenfreies Lieblingsbrot von meinem Bäckermeister eingepackt. Thomas Kaufmann ist glutenfrei-Profi. Er backt auf Bestellung und hat speziell für Reisende das Frischebrot in der Dose im Sortiment. Ein paar Packungen glutenfreie Pasta und Reismilch kamen ebenfalls mit ins Gepäck.
Einkaufen vor Ort
In Südfrankreich gibt es die großen Ketten wie zum Beispiel Géant Casino, Carrefour und E.Leclerc. Alle drei haben extra Regale mit glutenfreien Waren und abgepacktem Brot.
Glutenfreie Pasta (zum Beispiel von Barilla) ist überall erhältlich und auch einige Cents günstiger als bei uns in Deutschland (z.B. Euro 1,94 statt Euro 2,49 für 400g).
Zusätzlich gibt es auch alternative Produkte wie glutenfreie Eigenmarken (Pasta für Euro 1,49 bei 500g), die noch günstiger sind, gute Kocheigenschaften haben und prima schmecken.
Frühstücksflocken,fertige Müslis, Pflanzenmilch, kleine glutenfreie Küchlein (Madeleins) oder Pseudogetreide wie Amaranth oder Quinoa sind ebenfalls in gut sortierten Supermärkten im Sortiment.
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Pasta, Pflanzenmilch
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glutenfreies Brot
Im Restaurant
Wer in Südfrankreich Essen gehen möchte, kann entspannt genießen. Die südfranzösische Küche bietet viele köstliche Gerichte, die natürlich glutenfrei sind: frischer Fisch, Salate, Fleisch, Gemüse (z.B. Ratatouille), Meeresfrüchte, Kartoffel- und Reisgerichte.
In jedem Restaurant oder Café bekommt man sehr freundlich Auskunft, wenn man nach „sans gluten“ fragt. Das gilt auch für eine Laktose-/Milchunverträglichkeit sowie alle anderen unverträglichen Lebensmitteln oder Zutaten.
Persönlicher Tipp für einen Zwischenstopp
Wer auf seiner Autofahrt nach Südfrankreich eine Übernachtung einplanen möchte, dem empfehle ich kurz hinter der Schweizer Grenze das Hotel Ibis Styles in Aix-les-Bains (Frankreich). Es ist ein sehr nettes, nur ein wenig in die Jahre gekommenes, familienfreundliches Hotel. Problemloses Parken plus Pool bieten eine angenehme Rast.
Morgens gibt es ein sehr schmackhaftes Frühstücksbuffet (ab 6:00 Uhr) und man bekommt kleine glutenfreie Brötchen knusprig warm aufgebacken.
Wer Küchlein mag, freut sich über leckere Madeleines (auch für Zöliakie-Patienten geeignet, da die Kontamination durch die Umverpackung des einzelnen Produkts ausgeschlossen wird).
Abends bietet das Mercure Hotel nebenan in seinem Restaurant ein gutes Abendessen an. Das Personal berät sehr nett und die Karte ist auf französisch und englisch gestaltet.
Die Kids-Menüs sind prima, und für den erwachsenen Geschmack ist für jeden etwas dabei.
Der Ton macht la musique
Wer als Gast nach Südfrankreich kommt und sich Mühe gibt ein klein wenig französisch zu sprechen, erlebt die unkomplizierte Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Einwohner.
Ob im Supermarkt, Restaurant, Geschäft oder an der Strandbar:
Eine höfliche Frage und ein „merci beaucoup“ öffnet alle Türen für einen unbeschwerten und unproblematischen Urlaub mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Bon appétit!
lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.
von Ilka Sterebogen | Jul 26, 2016 | Aktuelles, Allergien NMU, Frauengesundheit
Im dritten und letzten Teil der Neurodermitis-Reihe möchte ich Dir eine Menge Tipps aus meiner Schatzkiste mit auf den Weg geben.
In Teil 3 zeige ich Dir, an welchen Stellschrauben Du schon jetzt für mehr Wohlbefinden drehen kannst und welche Therapien oder Untersuchungen für Dich noch in Frage kommen könnten.
Vielleicht ergänzen oder unterstützen sie Deine bisherigen Bemühungen oder erweitern den mitlesenden Therapeuten sinnvoll das Therapiespektrum zur Behandlung von Haut-Patienten.
Ich konnte es mir übrigens nicht verkneifen, noch die Top 3 der am wenigsten hilfreichen Aussagen zur Neurodermitis zusammenzustellen. Lies selbst – ich bin gespannt, ob Du sie auch kennst. 😉
Die Neurodermitis-Schatzkiste:
- ERNÄHRUNG: Ich habe es schon in meinen anderen beiden Beiträgen geschrieben. Es gibt keine allgemeingültige Ernährungsempfehlung oder gar Neurodermitis-Diät. Sinnvoll ist es zu schauen, welche Allergien oder Unverträglichkeiten vorliegen. Entsprechend der Laborergebnisse kannst Du nun Ruhe in Deinen Körper und Darm bringen, was sich positiv auf Deine Haut auswirken wird.
- MINERALSTOFFE: Es ist wirklich hoch interessant zu schauen, wie es um die eigene Mineralstoffversorgung bestellt ist. Selbst wenn man sich gut ausgewogen ernährt, kann es sein, dass es einen Mangel oder einen Überschuss gibt. Das kann zum Beispiel durch Stress, Schlafstörungen, Medikamente, Stimulantien oder Verdauungsstörungen der Fall sein. Frag Deinen Behandler nach einer Vollblutmineralanalyse. Je nach Ergebnis können nun die Speicher wieder aufgefüllt werden.
- VITAMIN D3: Vitamin D3 ist kein Vitamin sondern eine Hormonvorstufe. Es ist wie eine Art Zentralschalter für viele Vorgänge im Körper zu verstehen. Es wurde nachgewiesen, dass Vitamin D3 die Fähigkeit der Haut Feuchtigkeit zu speichern maßgeblich unterstützt. Nachdem Du einen Bluttest gemacht hast, kann der Vitamin D3 Spiegel mit für Dich passenden Präparaten aufgesättigt werden. Bitte Hilfsstoffe beachten: es gibt auch Präparate auf Erdnussöl-Basis, die für Allergiker sehr häufig problematisch sind.
- VITAMIN B12: Dieses Vitamin tut der Haut gut und wird auch in Cremes verarbeitet oder eingearbeitet. Du kannst es aber auch spritzen lassen oder als Nahrungsergänzung einnehmen (sofern Dein Körper einen Mangel aufweist).
- CORTISOL (körpereigenes): Wenn wir es schaffen, die körpereigene Cortisol-Ausschüttung ausgeglichen zu halten, haben wir auch mehr von diesem wunderbaren Hormon zur Verfügung. Wir werden stressresistenter, leistungsfähiger, schlafen besser, sind gelassener und davon profitiert die Haut sehr. Ein gutes Präparat ist zum Beispiel: Rhodiolan Plus von der Firma Loges.
- EIGENBLUT homöopathisch: Eine Therapie, die seit vielen Jahrzehnten einen Platz in der Naturheilkunde hat. Bei Neurodermitikern muss man sehr behutsam an die Eigenblutbehandlung gehen. In der richtigen Dosierung ist diese Therapie sehr wirksam, umstimmend und stabilisierend. Am besten in der schubfreien Zeit starten.
- GEGENSENSIBILISIERUNG: Die Gegensensibilisierung hat den enormen Vorteil, dass das Blut alle notwendigen Informationen enthält und man sich nicht nur auf ein oder zwei Allergene beschränken muss (wie zum Beispiel bei der Desensibilisierung). Aus Deinem Blut wird eine Verdünnungsreihe hergestellt, die Du als kleine Injektion verabreicht bekommst. Ideal, wenn gleich mehrere allergene Faktoren in Frage kommen.
- ADERLASS: Diese jahrhundertealte Tradition hat einen großen Vorteil: sie entlastet den Stoffwechsel per sofort. Wir haben mit dem Aderlass die Möglichkeit, unsere tüchtigsten Stoffwechselorgane richtig gut zu unterstützen. Schädigende Stoffe werden ausgeleitet, das Blut kann sofort besser zirklieren und oftmals hebt ein Aderlass auch die Stimmung.
- SAUNA: Ja! Auch mit Neurodermitis kannst Du in die Sauna gehen. Wenn Deine Haut gerade einigermaßen erträglich ist, starte mit ein paar Minuten in mittlerer Temperatur. Bleibe nur solange drin, wie Du Dich wohlfühlst. Vielleicht schaffst Du es ja, dass sich ein zarter Schweißfilm auf der Haut bildet. Das ist super! Ansonsten nicht traurig sein: Deine Haut wird es wieder lernen, zu schwitzen. Du kannst Dich nach der Sauna auch lauwarm abduschen statt eisekalt erstarren. Die Sauna tut der Seele gut, dem Nervensystem und der Giftstoffausleitung. Die Haut wird geschmeidiger und zarter. Nach der Sauna viel stilles Wasser trinken.
- NACHTKERZENÖL: Dieses Öl enthält viel Gamma-Linolensäure (GLS). Diese Fettsäuren können Neurodermitis-Patienten besonderns gut gebrauchen, denn sie werden für die Herstellung von Prostaglandinen benötigt. Das sind Hormone, die wichtige Prozesse in der für Neurodermitiker problematischen Immunabwehr steuern. Du kannst es in Kapselform einnehmen oder auch nach einer kurzen Dusche in die noch feuchte Haut sanft einmassieren. Geeignet für die trockene, nicht offene, Haut.
- OHRAKUPUNKTUR: Mit der Ohrakupunktur kann man ergänzend zu anderen Therapieformen kleine Nadeln setzen, die sich unter anderem positiv auf Juckreiz, Schlafstörungen, Nervosität und Histaminausschüttung auswirken.
- GÄNSEBLÜMCHEN: Die Inhaltsstoffe der Gänseblümchen (Saponine, Gerbstoffe) wirken entzündungshemmend, zusammenziehend, stoffwechselfördernd, schmerz- und juckreizlindernd. Als Urtinktur (z.B. Ceres, Bellis perennis) und Globuli empfehlenswert.
Wie versprochen: Die Top 3 der am wenigsten hilfreichen Aussagen 😉
#1 „Da will was raus!“
Dieser Klassiker-Satz hilft überhaupt nicht und bietet auch keinen Lösungsansatz. Ausser der Botschaft, die momentane Situation auszuhalten und den Schub nicht zu unterbrechen. Ein Alptraum für den Menschen, der gerade richtig „blüht“ und dem es offensichtlich schlecht in seiner Haut geht.
#2 Die Haut ist der Spiegel der Seele
In meiner jahrzehntelangen Beobachtung stimmt das nur teilweise. Genau so wie die Haut ein Spiegel seelischer Empfindungen sein kann, spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Sich nur hier drauf zu versteifen, beschränkt die Sicht auf mögliche andere Auslöser und Ursachen. Und manch ein Betroffener fühlt sich wohlmöglich „seelisch abgestempelt“.
#3 „Eine Erstverschlimmerung ist ein gutes Zeichen“
Ein Neurodermitiker braucht vieles – aber keine Erstverschlimmerung im Schub. Was bei anderen Erkrankungen oder Beschwerden vielleicht akzeptabel ist, kann ein Mensch mit starken Hautproblemen nicht gut verkraften.
Zu guter Letzt
Die Neurodermitisbehandlung fusst nicht nur auf einer einzigen Therapieform. Oftmals bringt eine gut ausgewählte Kombination die erhoffte Linderung. Und wie bei allen Therapien gibt es auch bei den hier vorgestellten Möglichkeiten Gegenanzeigen: Dein Behandler wird Dich gut beraten können.
Bist Du neugierig auf die Infos in Teil 1 und 2 geworden? Kein Problem: In Teil 1 kannst Du alles zu den Grundlagen der Neurodermitis, den guten Freunden und der Balance lesen und im Teil 2 geht es um Babies und Kinder mit jeder Menge unterstützender Tipps.
lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.
von Ilka Sterebogen | Apr 6, 2016 | Aktuelles, Allergien NMU, Frauengesundheit
Wann kann ich wieder normal essen?
Diese Frage beschäftigt die meisten Menschen, die aufgrund ihrer Laborergebnisse zu Unverträglichkeiten eine Ernährungsumstellung befolgen müssen. Heute möchte ich Dir von den langjährigen Erfahrungen aus meiner Praxis schreiben und Dir aus einer kleinen Krise bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten heraushelfen.
Ich lese Blogs, Foren und Communities in denen sich Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten austauschen. Oft kursieren dort Annahmen, dass es nach ein paar Wochen Nahrungsmittelumstellung erledigt sei, und man wieder zu dem gewohnten Speiseplan zurückkehren kann.
Auch ernährungsbezogene Fachbereiche geben manchmal diese Empfehlung. Die regelmäßigen Rückmeldungen und Auswertungen in meiner Praxis sehen allerdings anders aus.
Das mag auf den ersten Blick unangenehm und unbequem sein und ich will Dich bestimmt nicht damit ärgern. Ich möchte Dir vielmehr gesundheitliche Rückschläge und jede Menge Frustration auf Deinem Weg ersparen.
Unsere Zellen haben ein Gedächtnis
Zum einen ist die Ausprägung der Unverträglichkeit wichtig (das Labor kennzeichnet das in seiner Auswertung) und zum anderen, wie stark Deine Darmschleimhaut geschädigt und/oder durchlässig ist. Das ist entscheidend für den Umgang mit Deinem Befund.
Spannend ist auch zu wissen, dass unser Körper Informationen für eine sehr lange Zeit abspeichern kann. Es gibt ein Zellgedächtnis und das funktioniert in der Regel hervorragend.
So läuft das auch mit zugeführten Lebensmitteln: Der Körper scannt die Einzelbestandteile jeden Happens und sortiert sie in „ok“ ein (keine Antikörperbildung) oder „nicht ok“ ein (Antikörperbildung). Das spürt man am Anfang einer Unverträglichkeit nicht. Erst mit zunehmender Sensibilisierung/ Antikörperkonzentration bemerkt man – zum Teil schwer zuordnenbare – Symptome.
Man kann sich ja mal vor Auge führen, wie oft man einen Bissen im Mund hat oder einen Schluck eines leckeren Getränks zu sich nimmt. Unser innerer Scanner und unser Zellgedächtnis sind immer „on duty“.
Schummeln gilt nicht
Gehen wir mal davon aus, Deine Unverträglichkeit ist laut Befund mittel bis stark ausgeprägt. Was passiert nun, wenn Du Deine Ernährung nach Empfehlung umstellst? Dein Körper erhält Entlastung und braucht keine weiteren Antikörper mehr zu bilden. Das Zellgedächtnis sagt: „Fein, kein Nachschub mehr. Merken tue ich es mir trotzdem – was man hat, das hat man“. Das funktioniert nach dem „Ganz oder gar nicht“ Prinzip – Schummeln hat beim Zellgedächtnis keine Chance.
Die Stolperfalle
Deine Ernährungsumstellung läuft prima, Du fühlst Dich besser, Deine Symptome sind bestenfalls verschwunden und alles läuft super.
In dieser Phase lauert eine Stolperfalle und folgender Gedanke ist nahe liegend: Wenn alles so prima ist, dann kann ich ja auch wieder den köstlichen Käse essen, die Torte von Tante Hilde oder die perfekte Pizza vom Lieblingsitaliener.
Was passiert nun? Der Scanner läuft wieder („Antikörper bilden!“) und das Zellgedächtnis meldet sich („Kenn ich doch!“). Vielleicht merkst du die Auswirkung sofort, vielleicht auch etwas später. Der Ablauf in deinem Körper ist jedoch nicht aufzuhalten. Früher oder später kehren die gleichen (manchmal auch veränderten!) Symptome wieder zurück. Der Kreislauf beginnt von neuem.
Fazit
Nahrungsmittelunverträglichkeiten begleiten uns unter Umständen für lange Zeit. Manchmal sind es viele Monate, manchmal Jahre, manchmal ein Leben lang. Ziel einer Behandlung ist es, eine größere Toleranz zu entwickeln.
Das bedeutet: Wenn du mal ein nicht gut verträgliches Lebensmittel erwischst, keine andere Chance hast oder einfach mal Deinen Gelüsten folgen möchtest, wirft es Dich nicht um Längen gesundheitlich zurück.
Wenn Du stabil bist, kannst Du vorsichtig ein Lebensmittel nach dem anderen ausprobieren. Wichtig ist, dass Du aus der Liste der gut verträglichen Nahrungsmittel abwechslungsreich aussuchst. Meistens ist diese Liste viel länger und „bunter“ als die Gruppe der unverträglichen Lebensmittel.
Und falls Du erste Tipps und Basisrezepte suchst, kannst Du gerne mal bei der KüchenGEMSe stöbern.
Viel Erfolg, Gesundheit und Genuss!
lka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Frauengesundheit und Kinderwunsch spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Folgen Sie ihr auf ihrer inspirierenden Facebook Seite für Frauen.